MMK Heilbronn - 02. Dez 2025
noch 22 Tage
6775

Herausforderungen der Chemie-, Pharma- und Prozessindustrie

Die Pharmaindustrie hat in den letzten Jahren ihre Innovationsanstrengung und insbesondere deren Geschwindigkeit erheblich erhöht. Die Corona-Krise hat als Wegbereiter den pharmazeutischen Herstellern die Gelegenheit eröffnet, neue Produkte in kürzerer Zeit auf den Markt zu bringen. Allgegenwärtig zeigt sich dies bei der schnellen Entwicklung, Produktion und weltweite Distribution von Impfstoffen gegen Covid-19.  Diese aufgenommene Wachstumsdynamik wird nun durch weitere Anstrengungen aufgegriffen, um die neuartigen Technologien im Pharmasektor weiter auszubauen und für breitere Anwendungsfelder nutzbar zu machen. Um langfristige Wachstumspotenziale zu heben und den Wandel der Branche erfolgreich zu bewältigen, wird auch in der Prozessindustrie weiterhin erheblich in Forschung und Entwicklung investiert. Wichtige Schlüssel, um resiliente Unternehmensstrukturen zu schaffen und die Innovationskraft nachhaltig zu stärken, sind Digitalisierung und Data Science.

Auf dem 30. Münchner Management-Kolloquium werden Referenten aus der Chemie-, Pharma- und Prozessindustrie darüber referieren und diskutieren, wie ihre Unternehmen datengetrieben arbeiten, um Innovation, Nachhaltigkeit und Resilienz anzutreiben und dadurch anhaltendes Wachstum zu ermöglichen.

Im Bereich der pharmazeutischen Entwicklung von mRNA-basierten prophylaktischen und onkologischen Impfstoffen sowie im Bereich der Antikörpertherapien ist die BioNTech SE, ein Mainzer Biotechnologieunternehmen, global führend tätig. In Marburg produziert und mit dem US-Partner Pfizer abgefüllt vertreibt BioNTech erfolgreich seinen Covid-19 Impfstoff Comirnaty. Die Erlöse von Comirnaty verhelfen BioNTech zu ausreichenden finanziellen Mitteln, um die Transformation zu einem Anbieter von individualisierter Krebsimmuntherapie zu realisieren, ein internationales Produktionsnetz aufzubauen und völlig neuartige wissenschaftliche Wege zu beschreiten. Data Science spielt bei der patientenindividuellen Entwicklung von Therapien eine wesentliche Rolle und kommt auch bei BioNTech verstärkt zum Einsatz.

Als international tätiges Unternehmen produziert und vertreibt die Hartmann Gruppe medizinische und pflegerische Produkte. Weltweit in 34 Ländern vertreten, ist die Muttergesellschaft Paul Hartmann AG mit Sitz in Heidenheim an der Brenz die älteste deutsche Pflasterfabrik. Als Kerngeschäftsfelder der Hartmann Gruppe gelten die Wundbehandlung, wie Wundauflagen, Fixierbinden und Pflaster, sowie Inkontinenzversorgung und Risikoschutz im OP-Bereich. Darüber hinaus vertreibt die Hartmann Gruppe Produkte für die Kompressionstherapie, Immobilisation und Erste Hilfe und bieten Lösungen für professionelle Zielgruppen im Medizin- und Pflegebereich. Um ihre Produkte zielgerichtet für die Anwendung von Kunden zu gestalten, setzt die Hartmann Gruppe neben ihrer langjährigen Erfahrung in der Branche zunehmend auf datengetriebene Lösungskonzepte.

Die Rudolf Group als Anbieter von Textilchemikalien und Baustoffen produziert weltweit an verschiedenen Produktionsstandorten. Das Unternehmen setzt auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz in den Bereichen der Entwicklung und Anwendungstechnik sowie auf eine fortlaufende Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Speicherung und Nutzung vielfältiger Daten zum Kundeneinsatz der Textilchemikalien eröffnet signifikante Potenziale für die Weiterentwicklung von bestehenden und neuen Produkten. In den Datenbanken sind eine Reihe von Prozessparametern über das Einsatzverhalten von Effektchemikalien auf unterschiedlichen Textilstoffen gespeichert, sodass hieraus wertvolle Hinweise zur Optimierung des Produkteinsatzes beim Kunden abgeleitet werden können.

Der Familienkonzern Dalli-Werke ist ein in fünfter Generation geführter deutscher Drogerieartikelhersteller. Spezialisiert auf die Herstellung von Wasch- und Reinigungsmittel, Körperpflege-, Kosmetik- und Sonnenschutzprodukte, haben die Dalli-Werke 2007 die Produktpalette um den Bereich Naturkosmetik erweitert. Der Konzern ist vor allem im Eigenmarkengeschäft tätig und produziert insbesondere für deutsche Discounter an insgesamt sieben Standorten. Mit der 2021 eingeleiteten Roadmap 2030 treiben die Dalli-Werke die Unternehmenstransformation hin zur Differenzierung vom Wettbewerb mittels innovativer Produkte und der bewussten Förderung von Nachhaltigkeit durch die Verwendung von Data Science voran.

Im März 2023 werden auf dem Münchner Management Kolloquium Branchenexperten ihre Lösungen für Veränderungsprozesse hin zu nachhaltigen Wachstumspfaden präsentieren. Die vortragendenden Führungskräfte wenden sich hierbei der Frage zu, welche zukunftsfähige und krisensichere Geschäftsmodelle durch den Einsatz von Data Science erschlossen und wie sich dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland langfristig gesichert werden kann.

Die Referenten des Bereichs Chemie-, Pharma-, und Prozessindustrie werden unter anderem zu Thema „Innovation – Nachhaltigkeit – Resilienz – Wachstum durch neue Wertmodelle“ präsentieren.