MMK Heilbronn - 02. Dez 2025
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Resilienz durch Partnerschaften und KI 

Seitdem das amerikanische Unternehmen OpenAI vor fast genau einem Jahr seinen Chatbot ChatGPT öffentlich zugänglich machte, spricht die ganze Welt über Künstliche Intelligenz (KI). Dabei ist KI in der Industrie längst ein wichtiger Faktor, der gerade für den Standort Deutschland enorme Chancen bietet.  

Laut einer ifo-Konjunkturumfrage vom August diesen Jahres setzen 13,3 Prozent der Unternehmen in Deutschland Künstliche Intelligenz bereits ein, 9,2 Prozent planen sie zu nutzen. Weitere 36,7 Prozent aller befragten Firmen diskutieren über mögliche Anwendungsszenarien. 

Für Sami Atiya, Mitglied des Konzernvorstands ABB Ltd und Leiter des Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation, bietet KI künftig in den verschiedensten Wirtschaftsbereichen enormes Potenzial, wie er in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt im Juni schrieb:

“Man geht davon aus, dass generative KI-Technologien weltweit einen jährlichen Produktivitätszuwachs von 2,6 bis 4,4 Billionen Dollar ermöglichen können. Das entspricht etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Großbritannien im Jahr 2021.”

Eine Studie des Forschungsinstituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag von Google bestätigt dieses Potenzial: Systeme mit Funktionen generativer KI könnten laut dieser Studie zur Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft in Zukunft rund 330 Milliarden Euro beitragen. Voraussetzung sei, dass mindestens die Hälfte der Unternehmen entsprechende Technologien einsetze.  

Laut Atiya, der auch langjähriger Partner des Münchner Management Kolloquiums (MMK) ist, wirkt generative KI wie ein Katalysator für Innovationen. Wie genau KI und Robotik Innovationstreiber für die Industrie sind, wird er beim MMK am 5. und 6. März 2024 in München in einem Vortrag darstellen. Er sagt: “Eine höhere Produktivität ist unerlässlich, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, von dem jedes zweite Unternehmen in Deutschland betroffen ist. KI gehört somit zu den Schlüsseltechnologien, die über den künftigen Wohlstand in Deutschland mitentscheiden werden.” 

Aber nicht nur globale Player wie ABB haben das Potenzial von KI längst erkannt. Das Start-Up-Unternehmen sewts, das in der Vergangenheit bereits Gast auf der Start-up-Stage beim MMK war, will nach eigenen Angaben „der weltweit führende Partner für Automatisierungsprozesse mit leicht verformbaren Materialien werden”.  

sewts-Gründer Alexander Bley sagte damals beim MMK: „Unsere große Vision ist die vollständige Automatisierung der Bekleidungsproduktion. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, entwickeln wir eine industrielle Software, in der wir unsere Fähigkeiten in den Bereichen künstliche Intelligenz, Robotik und Materialsimulation kombinieren.” Der Roboter kann so zum Beispiel einen maßgeschneiderten Anzug nähen, wodurch unter anderem Transportwege verkürzt und CO2-Emissionen gespart werden können.

“Künstliche Intelligenz birgt die Chance für die deutsche Industrie, wieder ein aktiver Gestalter zu werden”, sagt auch MMK-Gründer und Geschäftsführer Prof. Horst Wildemann. Und auch wenn es die mediale Darstellung nicht direkt vermuten lasse: “Deutschland ist führend im Bereich der KI, wenn es gilt, Domänenwissen und neue Algorithmen zu verbinden”, betont Wildemann. “Um diese Chance zu nutzen, dürfen wir uns jetzt nicht verzetteln.” 

Wie Deutschland wieder Innovationsweltmeister werden kann und was Unternehmerinnen und Unternehmer von den Besten lernen können, das wird beim kommenden MMK Thema sein. Unter dem Motto Gemeinsam stark werden Spitzenführungskräfte großer und mittelständischer Unternehmen, erfolgreicher Start-ups sowie Vordenker aus Wissenschaft und Politik Blaupausen vorstellen, wie Unternehmen durch Vernetzung und Zusammenarbeit resilient werden können. “KI ist nicht nur ein Werkzeug, sondern ein strategischer Partner, der die Entscheidungsfindung revolutioniert”, sagt Wildemann.  Oder wie Atiya es ausdrückt: „Künstliche Intelligenz bietet der deutschen Industrie mehr Chancen als Risiken.“

Weitere Infos hierzu finden Sie auf unserer Website unter: https://management-kolloquium.de.