MMK Heilbronn - 02. Dez 2025
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KI als Assistenzsystem für Entscheidungsträger im Management

Wie der zuverlässige Copilot im Auto, das durch Navigationssysteme und Spurhalteassistenten sicher durch den Verkehr navigiert, könnte KI überlasteten Managern helfen, das eigene Unternehmen auf störungsfreiem Kurs zu halten.

Was Manager vom Spurhalteassistenten lernen können

Ein Navigationssystem, das Verkehrsstaus umgeht, oder ein Spurhalteassistent, der unaufmerksame Momente des Menschen ausgleicht, sind Beispiele für Kl, die in Echtzeit komplexe Daten verarbeitet und damit zum wertvollen Begleiter im hektischen Pendleralltag wird. Die Anzahl der Assistenzsysteme im Auto hat in den letzten Jahren beständig zugenommen und dieser Trend wird wohl anhalten, denn Kl wird diesen Komfort- und Assistenzfunktionen zu einem weiteren Reifegrad verhelfen. Auch im Auto geht es um das zusätzliche Maß an Früherkennung, eine smarte Mustererkennung, die richtigen Schlussfolgerungen aus unzähligen Daten zu ziehen sowie um Adaptivität und Lernfähigkeit. Der Zugriff auf ChatGPT, den die OEMs jetzt planen, soll helfen, auch komplizierte Kommandos des Fahrzeugführers entgegenzunehmen. Auch Manager müssen im eigenen Entscheidungsprozess Muster im Datenrauschen erkennen, frühzeitig reagieren und aus vergangenen Entscheidungen lernen und genau hier greift Kl als digitaler Assistent.

Im Einkauf: Kl kann als globaler Risikowächter und Markttrend-Analyst ein ganzes Team ersetzen. Beispielsweise konnte eine Kl-basierte Plattform Daten aus internationalen Nachrichtenquellen, Wetterberichten und politischen Analysen in Echtzeit scannen, um potenzielle Lieferkettenunterbrechungen zu identifizieren.

In Planung und Controlling: Der KI-Assistent kann immense Datensätze aus der Buchhaltung, dem Vertrieb und externen Quellen in Bezug setzen, um verborgene Muster zu erkennen. So könnten zum Beispiel ungewöhnliche Ausgabenmuster aufgedeckt werden, die auf Betrug oder Verschwendung hinweisen oder Umsatzprognosen im nichtlinearen Bereich extrapoliert werden.

In der Produkt- und Softwareentwicklung: Kl kann komplexe Simulationen durchführen, um zu bewerten, wie sich Design-Änderungen auf Leistung und Nutzererfahrung auswirken. Man kommt schneller zum Prototypen, da Designvariationen simuliert werden können, um etwa das optimale Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Effizienz und Kosten zu finden.

Im Service und Vertrieb: KI-Chatbots können nicht nur Standardanfragen von Kunden beantworten, sondern auch lernen, personalisierte Empfehlungen zu geben. In Szenarien, in denen ein Kunde nach einem spezifischen Produkt fragt, könnte der Chatbot ähnliche Produkte vorschlagen oder Upselling-Optionen bieten.

Kl als Assistent für die Managerelite

Manager müssen in Zukunft mehr und schneller komplexer gelagerte Probleme lösen und dabei mit immer mehr Dateninput versorgt werden. Ähnlich wie ein Consigliere, der als Flüsterer die eigene Meinung herausfordert, Perspektiven aufzeigt und als Ratgeber den Horizont erweitert und als Inspirationsquelle dient. Eine solche Kl-Assistenz lässt sich mittlerweile in der Jackentasche auf dem Smartphone transportieren.

Erfolgreiche Fallstudien

In unserem Münchner Management Kolloquium am 5. und 6. März 2024 zeigen die folgenden Referenten auf, wie Kl Management-Entscheidungen beeinflussen können:

Dr. Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung, Microsoft Deutschland
Vortragstitel: Lead in AI! Chancen nutzen & Herausforderungen meistern

Natalia Oropeza, Global Chief Cybersecurity Officer and Chief Diversity, Inclusion & Equity Officer, Siemens AG
Vortragstitel: „Take the Risk. Manage it. Speed up Digitalization.“

Dr. Johannes Bussmann, Vorstandsvorsitzender, TÜV SÜD AG
Vortragstitel: Innovate, Connect, Thrive: Europa als Treiber für Technologie und KI – auf dem Pfad der nachhaltigen Revolution“

Dr.-Ing. Sami Atiya, Mitglied des Konzernvorstands ABB Ltd, Leiter des Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation
Vortragstitel: KI und Robotik – Innovationstreiber für die Industrie

Claudia Willvonseder, Mitglied der internationalen Geschäftsführung, Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG
Vortragstitel: „Data-fueled transformation – the journey to become a data and tech-enabled company“

Dr. Olga Nevska, Geschäftsführerin, Telekom MobilitySolutions
Vortragstitel: „Collaborate & scale for good: Mobilität als Blueprint für das neue Gemeinsam“

Dominic Kurtaz, Managing Director EuroCentral, Dassault Systemes Deutschland GmbH
Vortragstitel: „Data Driven Intelligence and Collaboration: What, Why and How to do it“

Prof. Dr. Peter Laier, Member of the Board of Management, Production, India Region, Commercial Vehicle Solutions, Industrial Technology, ZF Friedrichshafen
Vortragstitel: Development of Powertrain Concepts for commercial and Off-Highway verhicles“

Carlo Ruiz, Senior Director AI Solutions, NVIDIA Middle East, Europe and Africa
Vortragstitel: „Harnessing Generative AI for Global Industry Transformation“

Peter Bosch, Chief Executive Officer, CARIAD
Vortragstitel: „Software als Wettbewerbsvorteil für den Volkswagen Konzern“


Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann ist Professor an der TU München und leitet die Unternehmensberatung TCW. Am 5. und 6. März 2024 veranstaltet er zum 31. Mal das Münchner Management Kolloquium mit über 80 Referierenden aus führenden Unternehmen