MMK Heilbronn - 02. Dez 2025
noch 22 Tage
8902

Gelingt die nachhaltige Transformation der Luft- und Raumfahrt?

Die Luftfahrtindustrie steht mit der dringlichen Dekarbonisierung vor der größten Herausforderung ihrer Zeit. Der steigende Druck, den Klimawandel einzudämmen, zwingt die Branche dazu, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu überdenken. Der Treibstoffverbrauch der aktuellen Flugzeuggeneration muss mit Leichtbau, Digitalisierung und innovativen Materialien um 50% gesenkt werden. Auch wenn der Anteil des Luftverkehrs an den weltweiten CO2-Emissionen nur bei 5% liegt, steigt der weltweite Passagierflugverkehr bis 2041 rasant an (Siehe Abbildung). Kann die Branche dieser Entwicklung gerecht werden?

Die Luftfahrt steht vor der Herausforderung, nicht nur ihre Emissionen zu reduzieren, sondern auch innovative Technologien zu entwickeln, um den ökologischen Fußabdruck der Flugreisen nachhaltig zu minimieren.

Gleichzeitig birgt die Lösung dieses Umweltproblems eine finanzielle Gratwanderung. Investitionen in neue Technologien sind nicht nur ein Streben nach Fortschritt, sondern auch eine notwendige Antwort auf die Umweltauflagen. Fluggesellschaften und Hersteller müssen in innovative Antriebe, fortschrittliche Avionik-Systeme und nachhaltige Treibstoffe investieren, um die Luftfahrtbranche zu transformieren. Diese Investitionen sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern eine entscheidende Antwort auf die Herausforderungen der Zeit. Somit wird die finanzielle Investition in neue Technologien zu einem Schlüssel für die Bewältigung der ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die die Branche antreiben.

Demgegenüber steht ihr leistungsfähiger Kern, der sich auf ihre technologische Ausnahmestellung im internationalen Wettbewerb stützt. Knapp 850.000 direkt und indirekt Beschäftigte in der deutschen Luftfahrtindustrie sind aktiv an der Transformation beteiligt. Jedoch wird die Branche immer noch von fehlenden Bauteilen und mangelnden Fachkräften eingebremst. Jüngsten Studien zufolge wird die Branche in den kommenden Jahren über eine Million neuer Fachkräfte benötigen, um den wachsenden Bedarf zu decken. Alle Unternehmen in der Wertkette vom Hersteller effizienter Antriebe, zum Flugzeugbauer, dem Systemlieferanten und dem Betreiber effizienter Flotten sind gefragt, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.

Der Luftfahrtmarkt ist hoch umkämpft. Zu den etablierten Luftfahrtnationen drängen hoch kompetitive Länder wie China, Indien und Brasilien auf den internationalen Markt und setzen deutsche Unternehmen unter Druck. Letztere können in diesem Wettbewerbsumfeld langfristig nur bestehen, wenn sie die Technologieführerschaft in ihren Kernfeldern verteidigen und stetig ausbauen.

„Der Klimawandel wird nicht darauf warten, dass der Mensch eingreift, um aufzuholen. Vielmehr müssen wir jetzt gemeinsam handeln, wenn wir das Potenzial eines nachhaltigen Flugkraftstoffs innerhalb eines akzeptablen und wirkungsvollen Zeitrahmens erschließen wollen.“

Die deutsche Luftfahrtindustrie muss ihre Innovationszyklen drastisch verkürzen, um der Konkurrenz dauerhaft technologisch einen Schritt voraus zu sein. Klar ist, das geht nur gemeinsam. Auf dem 31. Münchner Management Kolloquium schaffen wir den Raum, um gemeinsame Lösungskonzepte für die deutsche Luftfahrtindustrie zu entwickeln.

Airbus

Airbus ist mit 661 ausgelieferten Verkehrsflugzeugen im Jahr 2022 der größte Flugzeugbauer der Welt. Gleichzeitig ist er Europas größter Luft- und Raumfahrt- sowie zweitgrößter Rüstungskonzern.

Die Auftragslage könnte für den deutsch-französischen Konzern nicht besser sein, dennoch steht das Unternehmen unter Druck. Die Transformation zur grünen Luftfahrt wird von der Politik forciert und die Produktion bleibt hinter ihren Zielen zurück. Das Management will daher die Produktionsrate für das Brot-und-Butter Modell A320neo bis 2025 auf 75 Flugzeuge pro Monat erhöhen. Bis 2035 soll das erste wasserstoffbetriebene Flugzeug entwickelt werden. Große Pläne, die nur gemeinsam mit den Zulieferern gelingen können.

Diehl

Diehl Aviation, einer der führenden Luftfahrtzulieferer, der Flugzeugsystem- und Kabinenlösungen als Erstausrüster und Upgrades für ein öko-effizientes Fliegen anbietet. Die Auftragsbücher sind auf Jahre hin gut gefüllt, dennoch könnte die Produktion ins Stocken geraten. Lieferkettenstörungen und Fachkräftemangel zwingen das Unternehmen zum Handeln. Im Luftfahrtcluster Hamburg sucht man gemeinsam nach Lösungen. Eine neuartige Produktionslinie soll bei gleicher Personalstärke einen höheren Output erzielen. Der Leichtbau und Effizienzgedanke zieht sich bei Diehl durch alle Produktlinien und ist ein Alleinstellungsmerkmal für das Unternehmen. Auch an der Zukunft wird gearbeitet: Das hybrid-elektrische Fliegen effizienter, sicherer und damit kommerziell nutzbar zu machen. Das geht nur gemeinsam: Im Forschungsverbund EnaBle engagiert sich Diehl, um mit Partnern an Technologien zu forschen, die die Wettbewerbsfähigkeit von morgen sichern.

Rohde und Schwarz

Der Technologiekonzern Rohde & Schwarz steht seinen Kunden weltweit mit seiner Produkt- und Lösungskompetenz und knapp 14.000 Mitarbeitern zur Verfügung. Mit einem Umsatz von 2,53 Milliarden Euro hat Rohde & Schwarz wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. An der positiven Entwicklung hatten alle drei Divisionen, Messtechnik, Technology Systems und Networks & Cybersecurity, ihren Anteil.

Innovation und Technologie sind seit der Gründung ein fester Bestandteil der DNA. Mit dieser Schlüsselkompetenz können in Spitzentechnologien wie Künstlicher Intelligenz, 6G oder der Quantentechnologie die Grenzen des Machbaren verschoben und neue wettbewerbsfähige Lösungen erarbeitet werden. Auch Privatpersonen kommen in den Genuss der Technologie. Neue Sicherheitsscanner an den Flughäfen sollen den Personalmangel ausgleichen und den Komfort für Reisende erhöhen. Effiziente Technologie – Made in Germany – als Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit.

Rolls-Royce

Rolls-Royce Deutschland ist der einzige behördlich genehmigte Triebwerkshersteller Deutschlands für moderne zivile und militärische Turbinentriebwerke. Als Triebwerkshersteller hat Rolls Royce mit seinen Flugzeugantrieben einen unmittelbaren Einfluss auf die Net-Zero Emissionsziele der Luftfahrbranche. Zum einen kann der Treibstoffverbrauch mit modernen Triebwerken im zweistelligen Prozentbereich gesenkt werden und zum anderen können Triebwerke für den Einsatz von 100% SAF befähigt werden. Die Branche aus großen Fluggesellschaften, Flughäfen, Flugzeug- und Triebwerksherstellern hat sich zusammengeschlossen, um diese Herausforderung zu meistern.

Rolls-Royce liefert mit dem UltraFan-Technologiedemonstrator einen Vorgeschmack, auf die Triebwerksgeneration von morgen. Mit Carbon-Titan Fanschaufeln, einer neuen Architektur und einem revolutionären Design liefert ein Triebwerk die Leistung von bis zu 500 Mittelklassewagen. Ein Joint Venture der deutschen Unternehmen Liebherr Aerospace und Rolls Royce Deutschland hat es ermöglicht ein neuartiges Leistungsgetriebe als Herzstück des neuen Antriebs zu entwickeln. Durch Zusammenarbeit konnte das Technologiewissen der beiden Unternehmen auf einem höheren Niveau appliziert werden. Gemeinsam stark – Technologieführerschaft in Deutschland durch Vernetzung und Zusammenarbeit! Eine Kombination aus hocheffizienten Triebwerken wie dem UltraFan und 100% SAF sind tragen laut dem Hersteller zu 80% der Zielerreichung von Net-Zero bis 2050 bei.

Das Gebot der Stunde lautet Tempo statt Stillstand, Handeln statt Aussitzen, Kooperation statt Streitereien. Wie gehen Unternehmen mit den Herausforderungen von heute um? Wir diskutieren gemeinsam die Lösungen von morgen und Sie knüpfen wichtige Kontakte im beruflichen Netzwerk. Das Münchner Management Kolloquium ist der Treffpunkt für alle Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus der DACH Region!

Sichern Sie sich noch heute ein Ticket um dabei zu sein, wenn im März 2024 die Führungskräfte auf dem Münchner Management Kolloquium gemeinsam diskutieren und Best Practices vorstellen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland langfristig zu sichern. Für Journalisten ist die Teilnahme kostenlos.