
Joachim Wolbert
Partner
PricewaterhouseCoopers AG
„Defizite in der herkömmlichen Unternehmensberichterstattung“
Die herkömmliche Unternehmensberichterstattung ist nicht an den Informationsinteressen der Investoren ausgerichtet und weist erhebliche Defizite als Grundlage einer aussagefähigen Unternehmensbewertung auf. Eine einseitige Fokussierung auf Quartalsergebnisse und die Nicht-Berücksichtigung von zukünftigen Cash-Flows als Bewertungsgrundlage für den Unternehmenswert kann im schlimmsten Falle zu Wertvernichtung führen.
„Wertorientierung als Trend künftiger Unternehmensberichterstattung“
Wertorientierte Berichterstattung soll dem Investor die Unternehmensbewertung erleichtern. Da die bisher verwendeten Report-Strukturen (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) diese Hilfestellung nur eingeschränkt bieten können, ist eine zukunftsorientierte, mehrperiodische Planungsrechnung mit Angabe der bei der Planung verwendeten Prämissen erforderlich.
„Zuviel Regulierung widerspricht dem Ziel der Regulierung“
Bei der Entwicklung von angepassten Report-Strukturen zu Gunsten einer wertorientierten Unternehmensberichterstattung müssen die Regulierer den Zielkonflikt ihrer Aktivitäten im Auge haben. Auf der einen Seite darf zu viel Regulierung die Unternehmensberichterstattung nicht unnötig komplex machen und auf der anderen Seite darf zu wenig Regulierung nicht die Vergleichbarkeit von Unternehmen vermindern.
Stand: Anfang 2006